Die häufigsten Moderations-Pannen und wie Sie sie vermeiden

Moderation ist eine Kunst, die viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung erfordert. Doch selbst die besten Moderatoren können in unvorhergesehene Situationen geraten, die den Ablauf einer Veranstaltung stören. In diesem Artikel verrate ich Ihnen wahre Erfahrungs-Schätze aus meiner jahrzehntelangen Praxis als Moderator. Mit diesen Tipps werden Sie die häufigsten Moderations-Pannen vermeiden und souverän meistern können.


Mikro aus der Hand geben: Ein No-Go!

Ein häufiger Fehler ist es, das Mikrofon aus der Hand zu geben. Stellen Sie sich vor, Ihr Interviewpartner hört nicht auf zu reden und Sie können ihn nicht mehr stoppen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie das Mikrofon immer in der Hand behalten (Es sei denn es gibt mehrere Mikrofone und Ihres können Sie behalten und ist immer "offen" - also an). Ein hilfreicher Satz in solchen Situationen ist: "Ich halte das Mikro für Sie!" Damit signalisieren Sie freundlich, aber bestimmt, dass Sie die Kontrolle behalten. Auch wenn Ihr Gegenüber nach dem Mikro greift: Greifen Sie stärker! Glauben Sie mir: Es ist nichts schlimmer, als unhöflich werden zu müssen, weil jemand nicht mehr aufhört zu reden und Sie sich nicht bemerkbar machen können :-)


Respekt einfordern: Sie sind der Moderator

Es kann vorkommen, dass Sie von einigen Rednern, Musikern oder anderen Beteiligten nicht ernst genommen werden. In solchen Fällen ist es wichtig, freundlich aber deutlich zu machen, dass Sie der Moderator sind und dass es Ihr Job ist, den Ablauf zu steuern. Formulieren Sie dies in wenigen, klaren Sätzen, um Missverständnisse zu vermeiden. Sagen Sie zum Beispiel: "Ich moderiere Sie gleich an...". Das macht klar, dass dies nicht verhandelbar ist. Vermeiden Sie Formulierungen wie "Darf ich Sie gleich anmoderieren?", denn damit geben Sie die Kontrolle aus der Hand und sind schon in der Falle.


Konkurrenz-Situationen gelassen meistern

Wenn Sie gut sind, kann es passieren, dass manche Menschen auf der Bühne mit Neid und Konkurrenz-Gebaren reagieren. Bleiben Sie in solchen Situationen locker und lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen. Sollte das Verhalten überhand nehmen, sprechen Sie ein freundliches, aber bestimmtes Machtwort. Zeigen Sie, dass Sie die Situation im Griff haben.


Wertschätzung? Rechnen Sie lieber nicht damit!

Moderation ist eine Kunst. Und doch bleibt sie oft unsichtbar. Während Solisten, Musiker und Chorleiter mit Applaus und Blumen bedacht werden, gehen die Moderatorinnen und Moderatoren nicht selten leer aus. Ein Zeichen dafür, dass sie ihren Job gut gemacht haben? Vielleicht. Schließlich soll eine gute Moderation das Event tragen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Doch es fällt mir immer wieder auf: Selbst wenn ich nur im Publikum sitze, erlebe ich, dass die Menschen auf der Bühne gefeiert werden, nur die Moderation wird oft vergessen. Gerade erst passiert: Ein durchdachtes Konzept, ein souverän geführter Abend, Applaus und Blumen für Solisten, Musiker und Leiter und dennoch kein Applaus, keine Erwähnung, keine Blumen für die Moderatorinnen. Das ist extrem schade. Aber leider nicht ungewöhnlich. Willkommen in der „Lobwüste Deutschland“, wo man oft glaubt: Nicht getadelt ist genug gelobt.

Manchmal reicht die Wertschätzung nicht mal für eine Nennung im Programmheft. „Oh, da war leider kein Platz mehr für Sie.“ Schon mal gehört? Falls ja, wundert es Sie sicher nicht. Falls nein: Stellen Sie sich besser darauf ein. Mein Tipp: Bleiben Sie charmant, aber bestimmt. Und fordern Sie zumindest, dass Ihr Name ins Programm gedruckt wird. Denn Wertschätzung beginnt mit Sichtbarkeit. Und: Es kommt zurück. Weisen Veranstalter explizit und deutlich hin, nehmen die Gäste und Zuschauer die Moderation auch gleich sehr viel wertschätzender wahr. Es spiegelt sich. Kämpfen Sie dafür und erklären Sie dies den Veranstaltern. So wird es für alle Beteiligten ein besseres Ergebnis. Versprochen!


Sie haben das erste und das letzte Wort

Lassen Sie sich nicht den Respekt nehmen. Wenn jemand sagt: "Ich moderiere mich selbst an!", lassen Sie ihn nicht gewähren. Die meisten Menschen wissen den Wert einer guten Anmoderation nicht zu schätzen. Diskutieren Sie nicht. Seien Sie der Zirkusdirektor und moderieren Sie trotzdem an. Sie haben das erste und das letzte Wort auf einer Veranstaltung und lassen sich das nicht nehmen. Nur Sie lassen den Tiger aus dem Käfig und schließen nach der Show den Käfig wieder zu.Und wenn Sie selbst nicht anmoderiert und abmoderiert werden: Machen Sie das eben selbst. Zur Not geht das auch mal mit dem Mikro hinter dem Vorhang mit verstellter Stimme. Dann haben Sie schon mal selbst gleich gute Laune. Probieren Sie das mal aus - ist auf jeden Fall lustig ;-)


Pannen humorvoll meistern

Text vergessen, zu aufgeregt am Anfang oder Moderationskarten fallen Ihnen aus der Hand? Keine Sorge! Benennen Sie das Problem einfach. Bleiben Sie locker, machen Sie einen Witz und lachen Sie über sich selbst. Das Publikum leidet mit Ihnen, denn es spiegelt Ihre Emotionen. Wenn Sie sich locker machen und über sich selbst lachen, wird das Publikum mitlachen. So verwandeln Sie eine unangenehme Situation in einen sympathischen Moment.


Fazit

Moderation ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Geschick und Erfahrung erfordert und oft nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Es sei denn, Sie haben einen Namen und Fans, die nur wegen Ihnen kommen. Bleiben Sie stark. Schlucken Sie die Tränen herunter. Werden Sie von mal zu mal besser. Und machen Sie mal ein Coaching. Zum Beispiel bei mir: Oliver W. Schulte. Ich verrate Ihnen gerne mehr Tricks und gebe Ihnen konstruktives Feedback. Das macht aus jedem Frust eine Erfahung, mit der Sie richtig gut werden.


So oder so: Mit diesen Tipps sind Sie bestens gerüstet, um die häufigsten Pannen zu vermeiden und Ihre Veranstaltungen souverän zu leiten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Schlagworte zu diesem Artikel

Verwandte Beiträge