„Kannst Du davon leben?“ und andere Fragen, die ich oft höre

Intro: „Das machst Du auch noch?“ - Mein Leben als Multitalent


„Kannst Du davon leben?“

„Du machst ja auch alles!“

„Was machst Du eigentlich nicht?“


Diese Fragen höre ich ständig. Und ja, ich verstehe die Verwunderung. Denn mein Berufsleben ist ein bunter Mix aus Moderation, Traurednerei, DJing, Singen und sogar TV- und Video-Produktion. Ich stehe hinter und vor der Kamera, tobe mich auf kleinen und großen Bühnen aus, zelebriere Hochzeiten und Beerdigungen und bin immer für eine Überraschung gut. Und was viele nicht wissen: Ich arbeite auch als freiberuflicher Gruppenfitness-Trainer und entwickle freiberuflich Software und Datenbank-Systeme für den Mittelstand.


Aber die kurze Antwort ist: Ja, ich kann davon leben. Und nein, ich mache nicht wirklich alles.


Warum Vielseitigkeit mein Erfolgsgeheimnis ist


1. Flexibilität statt Einbahnstraße

Die meisten Menschen haben einen klaren Beruf: Sie sind Lehrer, Arzt oder Handwerker. Ich? Ich bin ein kreativer Tausendsassa. Und das ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung. Denn in der Veranstaltungsbranche ist nichts sicher. Mal gibt es Hochsaisons, mal Flaute. Wenn ich mich nur auf eine Sache konzentrieren würde, könnte ich in ruhigen Phasen schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Aber so? Wenn gerade keine Hochzeiten anstehen (und die Saison ist nur ein halbes Jahr lang), moderiere ich Events. Wenn keine Moderationen gebucht sind, springe ich als DJ ein. Und wenn mal alles etwas ruhiger ist oder sich ergibt, produziere ich Videos oder arbeite an neuen Konzepten. Diese Flexibilität macht mich unabhängig und sichert mein Einkommen.


2. „Kannst Du das auch?“ - Ja, oft schon!

Manchmal werde ich gefragt: „Kannst Du auch…?“ und die Antwort ist oft: „Probieren wir’s!“ Ich liebe Herausforderungen und habe keine Angst, mich in neue Themen einzuarbeiten. Klar, es gibt Dinge, die ich nicht mache (z. B. Hochseilakrobatik oder Steuerberatung). Aber wenn es um Kommunikation, Unterhaltung und kreative Formate geht, bin ich meist offen für Neues. Ich habe Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Informationsverarbeitung studiert und mit Dipl.-Ing. (FH) abgeschlossen. Von Hause aus bin ich sehr technikbegeistert. Was liegt da näher, als sich mit Audio/Videoprodukiton auseinanderzusetzen? Und auch im Bereich DJ kam mir das zu Hilfe: Ich habe mich in den Bereich DMX Lichtsteuerug, Show-Programmierung und Lasertechnik eingearbeitet und habe in Hannover meinen Laserschutzbeauftragten-Schein gemacht. Da wo viele DJs eine simple Lightbar haben, habe ich eine beeindruckende Lasershow. Dafür haben sich meine beiden Berufe eben sehr gut ergänzt.


3. Die Mischung macht’s

Ein reiner Hochzeitsredner zu sein, wäre mir zu eintönig. Nur als DJ zu arbeiten, zu technisch. Nur zu moderieren, zu wenig emotional. Aber die Kombination aus allem? Das ist perfekt! Mal bin ich der einfühlsame Trauredner, mal der energiegeladene Moderator, mal der mitreißende DJ. Diese Abwechslung hält mich frisch und verhindert, dass ich mich langweile. Sie hält meine Kreativität und meinen Lernpegel oben.
Videoproduktion brauchte ich für meine Talkshows "Bettgeschichten". Die Firma, mit der ich anfangs zusammengearbeitet habe, entpuppte sich als totale Voll-Katastrophe. Gut, dann probiere ich das eben selbst. Und daraus ergaben sich dann die ersten Imagefilme und Werbevideos.


4. Das eine ergibt sich aus dem anderen

Was viele nicht wissen: Meine verschiedenen Tätigkeiten sind kein wildes Durcheinander, sondern fügen sich perfekt zusammen. Eine Folge der "Bielefelder Bettgeschichten" führte zu einem sehr umfangreichen und spannenden Software-Projekt für den ABK Bettenverband in Gütersloh. Ein Interview zur Einladung in die Jury bei einem großen Poetry-Slam. Eine verschickte Pressemeldung zu den Bettgeschichten bescherte mir den Kontakt zu Kanal 21 und damit meiner erste TV-Talkshow bei dem Sender, später sogar zur Programmierung des kompletten und vollautomatisierten Sender-Portals kanal-21.tv 

Es ist wie ein kreatives Netzwerk: Jede neue Herausforderung öffnet Türen für weitere Möglichkeiten. Mein Geheimnis? Ich bleibe neugierig, lerne ständig dazu und lasse mich von jedem Projekt inspirieren. So entsteht ein Kreislauf aus Ideen, Kontakten und neuen Chancen, der mich immer weiter vorantreibt. Wer hätte gedacht, dass meine Immitation von "Dalli-Dalli" damals in der Schule einmal der Startpunkt für so viel mehr sein würden?


Was ich (bewusst) nicht mache

1. „Kannst Du auch…?“ - Nein, manchmal eben nicht.

Ich bin kein Zauberer, kein Caterer und kein Impro-Schauspieler. Ich moderiere keine Sportevents (weil ich mit Fußball-Kommentaren nichts anfangen kann) und halte keine politischen Reden (außer auf CSDs und da sogar mit großer Leidenschaft). Ich kenne meine Grenzen, und das ist wichtig. Es gibt Anfragen, die fühlen sich nicht passend an. Da sage ich dann ganz entspannt Nein.


2. „Mach mal eben…“ - Nein, nicht umsonst.

Kreativarbeit ist Arbeit. Ja, ich liebe meinen Job, aber ich lebe nicht von Luft und Liebe. Deshalb sage ich auch mal Nein, wenn jemand etwas „mal eben kostenlos“ haben möchte. Professionelle Arbeit verdient faire Bezahlung. Punkt.


3. „Kannst Du heute Abend…?“ - Spontanität hat Grenzen.

Ich bin kein Notfall-Dienst. Wer mich für morgen buchen will, sollte nicht enttäuscht sein, wenn ich schon verplant bin. Gute Vorbereitung braucht Zeit, und die nehme ich mir.


Fazit: Ja, ich kann davon leben - weil ich nicht nur eine Sache mache

Mein Beruf ist kein klassischer 9-to-5-Job. Er ist wild, unberechenbar und manchmal anstrengend. Aber er ist auch wunderbar frei, kreativ und voller Möglichkeiten. Ich muss mich nicht entscheiden zwischen Moderation, Musik oder Emotionen, ich kann alles kombinieren.


Und falls Sie sich jetzt fragen: „Was machst Du eigentlich nicht?“ Nun, ich backe keine Hochzeitstorten. Aber für alles andere? Fragen Sie ruhig.

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